Tapetenwechsel gefällig? Warum nicht auf SQL Server 2019 migrieren?

Wolfgang Strasser
Dienstag, 26. Mai 2020

Auch wenn seit der Veröffentlichung von SQL Server 2019 einige Zeit vergangen ist, hat diese Version noch nicht in jeder (Kunden-)Umgebung Einzug gehalten. In diesem Artikel möchte ich Ihnen einige der Neuerungen vorstellen, von denen ich denke, dass diese Funktionalitäten einen Mehrwert in Ihren Anwendungen generieren könnte.

Datenvirtualisierung

In den letzten Jahren gibt es den starken Trend, nicht nur strukturierte Daten für die unternehmensnotwendigen Auswertungen heranzuziehen, sondern auch über den Tellerrand zu schauen und Daten unabhängig der Struktur und Herkunft miteinander auszuwerten. In der Vergangenheit war hier aber ein Bruch zwischen den Welten der strukturieren, der unstrukturierten aber auch der Big-Data Daten zu sehen.

Mit den SQL Server Big Data Clusters hat das SQL Server Team eine verteilte Architektur veröffentlicht, welche die beiden Arten der SQL und der Big Data Datenpools miteinander verknüpft.

Wie der Name Big Data Clusters schon vermuten lässt, ist hier im Hintergrund eine Clusterarchitektur im Einsatz. Und wie wir es in den letzten Jahren von Microsoft schon mittlerweile gewöhnt sind, wird auf bewährte Technologien gesetzt (und nicht immer das Rad neu erfunden) – Linux Container, welche mit Kubernetes orchestriert werden.

Vereinfacht gesprochen, wird mittels einem Big Data Cluster …

  • … die Datenanalyse von relationalen und Big Data Strukturen ermöglicht.
  • … die Abfrage von externen Datenquellen mittels Polybase erleichtert
  • … AI und Machine Learning Analysen integriert

Intelligent Database

Mit SQL Server 2017 wurden bereits einige Funktionalitäten im Bereich Intelligent Query Processing eingeführt. Diese Featurefamilie ermöglicht eine Verbesserung der Datenverarbeitungsgeschwindigkeit mit einem minimalen Eingriff beim SQL Quellcode.

Intelligent-query-processing-sql2019
Quelle Bild: https://docs.microsoft.com/en-us/sql/relational-databases/performance/intelligent-query-processing?view=sql-server-ver15

Auch mit SQL 2019 wurden weitere Funktionalitäten in diesem Bereich hinzugefügt – ein altbekanntes Problem war die Berücksichtigung von Skalaren Userdefined Functions in Ausführungsplänen. In älteren SQL Server Versionen wurde hier die Anzahl der Datensätze immer mit 1 berücksichtigt. Mit SQL Server 2019 ist dies nun vorbei!

Einen Überblick über die Intelligent Query Processing Features finden Sie hier: https://docs.microsoft.com/en-us/sql/relational-databases/performance/intelligent-query-processing?view=sql-server-ver15#scalar-udf-inlining

Platform Support – Es ist Ihre Entscheidung

War SQL Server in früheren Jahren immer ein reines Windows Produkt, so sind nun auch Linux (ab SQL Server 2017) und auch die Unterstützung von SQL Server in Containern unterstützte Plattformen. Immer mehr Funktionalitäten wurden Schritt für Schritt auf die Linux Plattform portiert und SQL Server 2019 unterstützt nun Plattform Features wie z.B. Replication, Machine Learning Services, Polybase und auch Change Data Capture (CDC).

Auch in der BI Ecke hat sich etwas getan

Nicht nur im reinen Datenbankkern hat sich etwas getan, auch für die Business Intelligence Entwickler sind einige Neuerungen hinzugekommen. Die drei Säulen – SQL Server Analysis (SSAS), Integration (SSIS) und Reporting Services (SSRS) wurden mit neuen Funktionalitäten verbessert.

Nach dem Cloud-First Modell in den letzten Jahren war die SSAS 2019 Release wieder einmal der Vorreiter bei einigen Funktionalitäten – so wurden die Calculation Groups als erstes in der On-Premises Variante noch vor den Azure Analysis Services veröffentlicht.

Bei der Datenintegration (SSIS) wurden die Dateibasierten Verbindungsmanager und Komponenten dahingehend verbessert, dass auch Dateibearbeitungen in cloudbasierten Speicherorten unterstützt werden.

Im Reportingbereich (SSRS) liefert die Version 2019 eine Unterstützung der Azure SQL Managed Instance, den Zugriff auf Power BI Premium Datasets und eine aktualisierte Version des Report Builders.

What’s Next?

Viele der neuen Features können bereits mit einer Migration auf SQL 2019 und der Aktivierung des neuesten Kompatibilitätsmodus für die Datenbank aktiviert und getestet werden.

Für den Selbstinstallierer: Für eine Evaluierung von SQL 2019 bietet sich der Download und die Installation der Evaluierungsversion an - https://www.microsoft.com/en-us/evalcenter/evaluate-sql-server-2019

Für ein schnelles und unkompliziertes Testen: Erstellen Sie eine VM in Azure mit bereits fertig konfiguriertem SQL Server 2019 wahlweise Windows oder Linux (https://www.microsoft.com/de-de/sql-server/sql-server-downloads)

Natürlich unterstützen wir Sie sehr gerne bei der Migration ihrer bestehenden SQL Server Anwendung und Infrastruktur – wir freuen uns auf Ihren Anruf! 

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