Was ist Intelligent Process Automation (IPA) oder Hyperautomation?

3 Min. Lesezeit
Dienstag, 14. Juli 2020

Robotic Process Automation (RPA) ist aktuell in aller Munde. Mit dieser Technologie erhoffen sich Unternehmen aus allen möglichen Branchen, dass sie bestehende Medienbrüche überwinden und Prozesse so vollständig automatisieren können. Dies gilt sowohl für sämtliche Branchen (von Behörden, über Dienstleister hin zu Produktionsunternehmen) sowie auch alle Fachabteilungen wie Buchhaltung, HR, Auftragsabwicklung, Kundenservice, IT etc. RPA arbeitet regelbasierte Tasks und Prozesse Schritt für Schritt ab. Der Software-Robot kann aus den ihm vorgegebenen Möglichkeiten auswählen und den jeweiligen Prozess entsprechend fortsetzen. Allerdings merkt sich der Robot nicht, was er zuletzt gemacht hat und fragt seinen „Chef“, also einen Mitarbeiter, immer nach denselben Themen, wenn er nicht mehr weiter weiß.

 

Wie auch schon in meinem vorigen Blog beschrieben, können Robots mit Künstlicher Intelligenz verbunden und so intelligenter werden. Natürlich werden KI-Modelle mit Daten trainiert und mit Vergleichsdaten getestet. Es kommt aber immer wieder vor, dass sich der Robot nicht sicher ist. Hier kommt der Vorteil von KI-Modellen zu tragen: Die KI macht nichts anderes als eine mathematisch / statistische Bewertung – sie ist sich zu x% sicher oder eben auch nicht. Genau diesen Prozentsatz kann man als Schwellwert definieren, um festzulegen, ob die KI die Entscheidung treffen soll oder doch bei seiner „Führungskraft“, sprich dem Mitarbeiter in der Fachabteilung, nachfragen soll. Wenn sich die KI z.B. zu 85% sicher ist, kann der Robot direkt den Prozess ausführen, darunter muss nachgefragt werden. Selbstverständlich kann dieser Schwellwert angepasst werden. Fängt man zuerst mit einem niedrigen Schwellwert an, bei dem der Robot nachfragen soll, kann dieser nach und nach erhöht werden. Bei jeder Entscheidung, die der Mitarbeiter trifft, lernt das KI-Modell und nimmt diese Information in die künftige Entscheidungsfindung mit auf.

 

KI ist nicht nur in der Privatwirtschaft ein Thema. Schon beim Webinar der ACP Digital zum Thema „RPA in der öffentlichen Verwaltung“ hat sich gezeigt, dass sowohl Herr Lichtenthaler, also unser Vortragender aus dem Bundesrechenzentrum, als auch Herr Reithofer von der Wirtschaftskammer Österreich, RPA in Verbindung mit KI als den nächsten Level sehen. 

 

 

Intelligent Process Automation = Smarte Assistenz

 

Intelligent Process Automation ist kein Zukunftsthema, das in ein paar Jahren kommen wird. Es ist bereits in zahlreichen Unternehmen angekommen und es gibt schon viele Anwendungsfälle zum Beispiel aus Buchhaltungsabteilungen, in denen ein Robot die Rechnungen automatisch erkennt und auch verbucht. Rückfragen erfolgen nur wenn beispielsweise ein neuer Lieferant Rechnungen schickt, die die KI zwar erkennt, aber sich nicht ganz sicher ist. 

Gemeinsam mit unserem Partner DeepSearch bieten wir einen Smarten Assistenten an, der ServiceCenter Mitarbeiter entlastet. Die DeepSearch Engine erkennt durch Natural Language Processing (NLP) den semantischen Zusammenhang und somit das Anliegen des Kunden und schlägt dem Kundenservice Mitarbeiter sofort einen Lösungsweg vor. DeepSearch arbeitet hier als Gehirn, das mit RPA die Hände bekommt, um Prozesse auch entsprechend umzusetzen.  

Mit unserem Partner UiPath sind wir für Smarte Assistenz mittels IPA bestens gerüstet. Es gibt eingebaute KI-Modelle im Bereich „Document Understanding“, die z.B. Rechnungen erkennen. Hat man andere KI-Anwendungsbereiche, ist es über „AI Fabrics“ jederzeit möglich, auch eigene KI-Modelle und Services verschiedener Hersteller wie DeepSearch, Microsoft, Amazon, Google und Co. einzubinden. 

Um weitere „Buzzwords“ der IT und Automatisierungsindustrie zu benutzen, kommt auch noch der Begriff “Hyperautomation” ins Spiel. Der Analyst Gartner spricht bei der Kombination von RPA und KI von Hyperautomation.

 

 

Erhalt von Unternehmenswissen


Smarte Assistenz kann helfen, dass Kow-how im Unternehmen bleibt. Seit 2015 rollt die Welle der Babyboomer Generation, die in den kommenden Jahren in Pension gehen wird. Wie in diesem Artikel der Presse zu lesen ist, kommen in Österreich zwischen 2019 und 2034 rund 1,9 Millionen „Babyboomer“ ins Pensionsalter. Mitarbeiter gehen nicht von heute auf morgen in Pension. Das ist in der Regel über Jahre hinweg planbar. Somit hat man hier auch ausreichend Zeit dafür zu sorgen, dass diese Mitarbeiter einerseits entlastet werden und auch deren Know-how nicht verloren geht. Denn ist dieses erstmal weg, muss es mühsam im Unternehmen wiederaufgebaut werden. 

In Sachen Akzeptanz bietet RPA bzw. IPA den immensen Vorteil, dass Mitarbeiter kein neues System oder Tool lernen müssen. Der Robot integriert sich in die bestehende Applikationslandschaft. Prozesse, die oftmals als notwendiges Übel mühsam immer gleich durchgeklickt werden müssen, können dem Robot und einem KI-Modell übergeben werden und somit Mitarbeiter entlastet werden. 

 

 

Fazit

 

Künstliche Intelligenz hält in allen Branchen und Fachabteilungen Einzug. Smarte Assistenz  mittels Intelligent Process Automation ist Gegenwart. Nutzen Sie die Vorteile, die diese Technologie bietet.

 

An alle, die Vorbehalte gegenüber KI haben, sei gesagt: wir sprechen hier nicht von SkyNet, dass sich wie in den Terminator Filmen verselbständigt. Wir sind bei Künstlicher Intelligenz oder „Artificial Intelligence“ oder Neuronalen Netzen etc. bei trainierten Modellen, die sich innerhalb der vorgegebenen Grenzen bewegen.
Es gilt: KI ist der Buttler, nicht der Chef! 

 

Sie möchten eine Einschätzung, wie Smarte Assistenz mittels Intelligent Process Automation auch in Ihrem Unternehmen eingesetzt werden kann? Registrieren Sie jetzt sich unter www.cubido.at/services/rpa/starter-package für unser RPA Starter Paket. Gemeinsam sehen wir uns dann an, welche Ihrer Prozesse sich am besten für die Automatisierung mit RPA eignen. Ich freue mich auf Ihre Nachricht!